Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz werfen neue Fragen zum Datenschutz und zur digitalen Transparenz auf. Ein besonders brisantes Thema ist die Entdeckung, dass OpenAI in seinen neuesten Sprachmodellen GPT-o3 und o4-mini unsichtbare Unicode-Zeichen in generierte Texte einfügt – offenbar als eine Art digitales Wasserzeichen. Diese Praxis wurde vom KI-Dienstleister Rumi aufgedeckt, der systematische Vorkommen des Zeichens „Narrow No-Break Space“ (U+202F) in GPT-Texten nachgewiesen hat .

Was bedeutet das für uns?

Die Idee hinter solchen Markierungen ist nachvollziehbar: In einer Zeit, in der KI-generierte Inhalte kaum noch von menschlichen Texten zu unterscheiden sind, sollen diese Wasserzeichen helfen, maschinell erstellte Inhalte zu identifizieren. Dies könnte insbesondere bei der Bekämpfung von Fake News oder Plagiaten von Vorteil sein.

Allerdings wirft die heimliche Implementierung solcher Markierungen ohne öffentliche Kommunikation durch OpenAI erhebliche Datenschutz- und Transparenzbedenken auf. Zudem sind diese Wasserzeichen technisch leicht zu entfernen, was ihre Wirksamkeit in Frage stellt.

Weiterhin bleibt es zu beobachten, ob KI erzeugte Texte von Goole und Konsorten dann schlecht geranked werden, wenn solche Code “entdeckt” werden. 

Interessant dürfte auch sein, wenn Mitarbeiter Skripte, die sie nach eigener Aussage selber erstellt haben, mit der KI produziert haben, plötzlich Repressionen erleiden müssen, weil sie “entlarvt” wurden. Ein spannendes Feld und gerade in den Themen Urheberrecht, Arbeitsrecht etc sicher noch für einige Überraschungen gut.

Unsere Haltung als Datenschutzbeauftragte

Transparenz ist ein zentraler Pfeiler des Datenschutzes. Nutzerinnen und Nutzer haben das Recht zu wissen, wenn ihre Inhalte mit unsichtbaren Markierungen versehen werden. Die heimliche Einführung solcher Techniken ohne klare Kommunikation untergräbt das Vertrauen in KI-Anbieter und stellt die digitale Autorschaft in Frage.

Unsere Tipps für Sie:

  1. Prüfen Sie die von der KI präsentierten Ergebnisse auch auf fachliche RIchtigkeit!
  2. Stellen Sie in Frage!
  3. Nutzen Sie entsprechende Möglichkeiten, diese versteckten Codes zu entfernen. Fragen Sie bei Bedarf Ihren IT-Ler oder im Marketing nach!
  4. Vermitteln Sie transparent und ehrlich, dass Sie eine KI zur “Inspiration” eines Textes genutzt haben. Diese Information ist besonders dann wichtig, wenn der Text im Internet verwendet werden soll (Webseiten, LinkedIn, Facebook etc.), denn diese Dienste und Google ranken unter Umständen dann Webseiten schlechter, wenn solche Codes gefunden werden. 
  5. Bleiben SIe auf dem Laufenden, denn viele Dinge ändern sich tagtäglich!

Die Diskussion über digitale Autorschaft und die Herkunft von Inhalten hat gerade erst begonnen. Es liegt an uns allen, diese Debatte aktiv und informiert zu führen.

Quellen: